Andreas (NAK) aus dem Ökumenischen Forum Bergedorf, stellte mir zwei Fragen zum Vertrauen.
Was ist Vertrauen für mich?
Die Frage ist ja einfach. Vertrauen ist etwas sehr alltägliches. Wir vertrauen oft sehr unbewusst. Ohne darüber nachzudenken. Dabei handelt es sich um erlerntes Vertrauen. Ein einfaches Beispiel dafür ist die grüne Ampel. Beim Wechsel auf grün, gehe oder fahre ich los. Ich vertraue darauf, dass andere rot haben und dass, was wir damit verbinden und verabredet haben, respektieren.
Wenn es doch immer so einfach wäre! Bei Menschen bin ich da schon kritischer. Auch das ist erlernt. Ich habe nicht nur gute Erfahrungen gemacht, habe vertraut und wurde enttäuscht. Nicht so oft, das Gute überwiegt zum Glück. Sehr deutlich sogar. Trotzdem erinnere ich mich an das nicht so gut gelaufene Vertrauen intensiver und gelegentlich bleibt ein kleiner Schatten bestehen.
Was ist Gottvertrauen für mich?
Bei Gott ist es mit dem Vertrauen viel einfacher. Gott versichert uns schließlich, dass er immer und immer bei uns ist. Darauf dürfen wir vertrauen. Gott liebt uns. Immer und immer. Bedingungslos. Wir müssen dafür noch nicht mal etwas tun. Großartig oder?
Wenn es doch immer so einfach wäre! Ich erinnere mich an eine schwere Krise meines Gottvertrauens. Ich war sehr jung. Der Vietnamkrieg tobte auf seinem Höhepunkt. Und diese Bilder in der Tagesschau. Diese unglaublichen Bilder.
Warum läßt Gott so etwas zu? Eine klassische Frage in so einer Situation. Oft nicht nur von Christ*innen gestellt. Gerade von Menschen, die nicht glauben. Aber eben auch von uns Christ*innen.
Ich weiß es nicht. Ich weiß es bis heute nicht. Trotzdem vertraue ich auf Gott als Schöpfer und auf unseren Herrn Jesus Christus, der uns den Heiligen Geist dagelassen hat. In meinem Leben spüre ich Gott und seine Liebe, auch wenn ich sie nicht immer verstehe. Ich vertraue Gott.